Verkäuft H&M in naher Zukunft auch Möbel?

Über den Tellerrand hinaus



Möbel – „Im Gegensatz zu Kunstobjekten, besteht der vorrangige Wert von Möbeln in ihrem Gebrauchswert, nicht dem ästhetischen Wert.“ Das könnte sich bald ändern.
Denn das Unternehmen Hennes und Mauritz hat eine neue Idee. In Zukunft wollen sie ihr Zielpublikum erweitern. H&M und dessen Mode erinnern stark an hochwärtige Designerklamotten – „Gute Qualität zum günstigen Preis“. Doch nun soll das Sortiment des Kleiderriesen aufgestockt werden. Neben günstiger Mode und Accessoires, kann man Esszimmermöbel kaufen, sowie sich beim Erwerb von Unterwäsche gleichzeitig Gedanken, über die Gestaltung des Schlafzimmers, zu machen.



Chancen
Doch hat H&M wirklich reale Möglichkeiten sich auf dem Möbelmarkt zu etablieren? Man bedenke, dass neben den bekannten Verkaufshäuser Kika, Lutz oder Ruter, vor allem das schwedische Haus Ikea den Markt beherrschen. H&M-Chef Karl-Johan Persson dazu im ‚Tagesspiegel’: „Das ist etwas, was vielleicht kommen könnte. Wir werden aber sicher keine Konkurrenz für Ikea, die machen das einfach zu gut. Aber wir haben Ideen für mehr.“

Eye Catcher
Vorstellungen von ‚Eiche rustikal’ oder ähnlichem liegen da wohl fern. Schaut man sich die Kleidung des Unternehmens an, so kann vermutet werden, dass auch die Möbel dementsprechend ausfallen. Mangelnde Kreativität ist nicht das Problem des Modehauses. Es ist interessant abzuwarten, ob es tatsächlich Couchs mit Karomuster, mit Blumenapplikationen oder vielleicht im Used-Look zu erhalten sind. Um sich von der Vielzahl an Konkurrenten abzugrenzen, ist es notwendig, andersartig zu sein. H&M hat da den Nerv der Zeit getroffen. Sollten die Möbel ähnlich ausfallen, wie die Kleidung, so kann man annehmen, dass sie es tatsächlich schaffen werden, sich auch auf diesem Markt zu etablieren. Der ersten gemeinsamen Wohnung, oder einem einfachen Studentenzimmer, wird so wohl das gewisse Etwas verliehen.

Neuer Handelspreis
Neben dem deutschen Handelspreis in der Kategorie Mode-Leistung, die sie 2008 erhielten, könnte nun auch einer in der Kategorie Möbel folgen!
Ob es nun aber tatsächlich der Fall sein wird, Möbel, unter Umständen von Karl Lagerfeld oder Kylie Minogue, kaufen zu können, steht noch nicht fest. Das Projekt hat aber bereits seinen Anlauf genommen. Im Grunde sind Möbel und Mode unterschiedliche Bereiche. Dem schnelllebigen Wandel von Trends in der Modebranche, steht der zeitlose und langlebige Stil von Möbeln gegenüber. Ein erstes Antasten bzw. eine erste Verbindung entsteht durch die Verwendung von Textilien in diesen beiden Bereichen. In Deutschland wurde das Sortiment bereits aufgestockt. Bettwäsche und Kissenbezüge sind vermutlich erst der Anfang in eine neue Richtung. Wer weiß, vielleicht weitet sich das Feld zunehmend schneller auch auf den kompletten Möbelsektor aus.